Im Hinblick auf die NSA-Affäre sind Datenschutz und Datensicherheit in aller Munde. Die Deutsche Telekom will verstärkt auf Sicherheit und Transparenz setzen. Aktuellen Meldungen zufolge plant das Bonner Unternehmen die Einführung eines sicheren Smartphones.
Vorstellung eines sicheren Smartphones beim Mobile World Congress
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge soll das Gerät die volle Kontrolle durch den Nutzer ermöglichen. Bisher gibt es kein Betriebssystem, das die individuellen Einstellungen ermöglicht. Telekom-Vorstand Thomas Kremer, zuständig für den Datenschutz, betont ein einheitlicher europäischer Standard, an den sich auch amerikanische Unternehmen halten müssten, sei dringend notwendig. Verbraucher müssen sich seiner Ansicht darauf verlassen können, dass dieser Standard überall dort gilt, wo sie sich ins Netz einwählen. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona will die Deutsche Telekom nun ein Smartphone präsentieren, das der Nutzer ganz nach seinen Wünschen konfigurieren kann. Der Verbraucher soll selbst festlegen, welche Informationen er preisgeben möchte und welche nicht.
Bei der Installation von Anwendungen muss der Nutzer in der Regel dem Anbieter Zugriff auf unterschiedliche Daten erlauben. Anders soll es beim Telekom-Gerät laufen: Nach Angaben Kremers soll der Verbraucher ganz eindeutig festlegen können, ob er zum Beispiel der Wetter-Anwendung erlauben will, auf seinen Standort zuzugreifen. Mit dem neuen Gerät will die Telekom den Verbrauchern eigenen Angaben zufolge die digitale Souveränität zurückgeben.
Experten sind skeptisch
Dennoch sind Experten skeptisch, ob derartige Geräte ankommen. Die „Süddeutsche“ berichtet unter Berufung auf das Marktforschungsunternehmen Gartner, dass Nutzer andere Präferenzen in den Vordergrund stellen: So geht es den meisten um eine lange Akkulaufzeit und Geschwindigkeit. Der Datenschutz spielt oft nur eine untergeordnete Rolle.