Verschiedene Medien berichten, die Fusion von E-Plus und Telefónica stünde kurz vor der Genehmigung durch die Europäische Kommission. Es ist davon auszugehen, dass die obersten Wettbewerbshüter der EU den Deal unter Auflagen genehmigen.
Konsequenzen für den deutschen Mobilfunkmarkt
Geht die Übernahme von E-Plus wie geplant über die Bühne, hat das weitreichende Konsequenzen für den deutschen Mobilfunkmarkt: Mit E-plus verschwindet einer der grösseren Anbieter. Neuer Platzhirsch würde durch den Zusammenschluss Telefónica mit den beiden Marken O2 und E-Plus, wobei die Marke E-Plus nicht mehr als eigene Anbieter am Markt vertreten sein wird. Danach folgen die Deutsche Telekom und Vodafone als weitere grosse Mobilfunkanbieter.
In den letzten Wochen wurde wiederholt von Bedenken der deutschen Kartellwächter gegen die geplante Übernahme berichtet. Steigende Mobilfunkpreise könnten die Folge für die Kunden sein. Ganz unwahrscheinlich ist das nicht, denn in Österreich stiegen die Mobilfunkpreise nach der Fusion von Hutchinson mit Orange einem Bericht der „Bild“ zufolge um bis zu 42 Prozent an.
E-Plus-Marken verschwinden vom Markt
Zudem waren die Ideen von E-Plus in den letzten Jahren sehr innovativ und bereicherten den Markt: Als erster Anbieter überhaupt führte E-Plus eine Flatrate ein, heute ein üblicher Standard bei den Mobilfunktarifen. Zahlreiche günstige Unternehmen wie BLAU oder SIMYO, die mit besonders günstigen Angeboten punkten, gehören ebenfalls zur E-Plus-Gruppe. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, einige der Discount-Anbieter vom Markt zu nehmen.
Trotz der Bedenken ist davon auszugehen, dass der zuständige EU-Kommissar Joaquin Almunia den Deal noch in dieser Woche durchwinken wird. Eigentlich haben die Wettbewerbshüter der EU Zeit bis zum 10. Juli, um die Übernahme zu prüfen.