In den nächsten Tagen entscheidet die EU-Kommission über die Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus durch den Telefónica-Konzern. Nun hat Mobilfunkserviceprovider Drillisch übereinstimmenden Medienberichten zufolge Netzwerkkapazitäten von O2 bekommen.
Deal gilt nur wenn Brüssel grünes Licht gibt

O2 Gebäude, Foto: Telefónica Deutschland
Aktuellen Berichten zufolge gibt es eine Vereinbarung zwischen Drillisch und Telefónica, aus der hervorgeht, dass Drillisch 20 Prozent der Kapazitäten aller Mobilfunknetze von O2 und E-Plus abnimmt. Nach Angaben des Serviceproviders soll die Kapazität in den nächsten fünf Jahren gleitend erreicht werden. Zudem wurde das Recht verbrieft, weitere 10 Prozent der Kapazität zu erwerben.
Genehmigung des Deals unter Auflagen
Einem Bericht des Nachrichtenmagazins „n-tv“ zufolge wird der Deal nur wirksam, wenn die Brüsseler EU-Kommission das Zusammengehen von E-Plus und Telefónica unter Auflagen genehmigt. Bereits seit einiger Zeit rechnen Branchenkenner damit, dass die europäischen Wettbewerbshüter das Geschäft nur genehmigen, wenn Frequenzen an Dritte abgegeben werden.
Markt für kleine Wettbewerber öffnen
Bereits in den den letzten Tagen gab es Berichte, dass die Genehmigung aus Brüssel unmittelbar bevorsteht und die Wettbewerbskommissare mit den Zugeständnissen Telefónicas einverstanden seien. Demnach sind beide Anbieter im Zuge des Deals bereit, 30 Prozent der Netzkapazitäten an andere Wettbewerber abzugeben, die nicht über ein eigenes Netz verfügen.
Durch die Übernahme von E-Plus wird Telefónica zum Platzhirsch auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und überholt die Deutsche Telekom und Vodafone. Da ein Wettbewerber auf dem Markt wegfällt, befürchtet das Bundeskartellamt, es könnte zu Preiserhöhungen und Nachteilen für die deutschen Mobilfunknutzer kommen. Durch die Aufteilung der Netze an kleinere Wettbewerber will man diese Bedenken nun offenbar bereits im Vorfeld ausräumen.