Die Kriminalität im Internet nimmt weiter zu, die Aufklärungsquote ist jedoch gering. Das geht aus dem Bundeslagebild „Cybercrime 2013“ hervor, das der Präsident des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke in Berlin vorstellte.
Cyberkriminelle passen sich neuen Verfahren an
Eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom ergab, dass von 1.000 Internetnutzern 55 Prozent Opfer von Cybercrime geworden sind. Ziercke betont, dass jeder Internetnutzer potentiell gefährdet sei. Vor allem beim Pishing gehen Cyberkriminelle immer raffinierter zu Werke. Im letzten Jahr wurden dem BKA mehr als 4.000 Fälle gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 19 Prozent. Die Kreditinstitute haben zwar nach Angaben des Bundeskriminalamtes auf die Bedrohungen reagiert und neue Sicherheitsverfahren geschaffen, doch Kriminelle haben bereits Software entwickelt, um auch die neuen Verfahren zu knacken.
Im Vorjahresvergleich weist die Statistik im Bereich Cybercrime nur einen Anstieg von einem Prozent aus, Experten gehen jedoch davon aus, dass es ein grosses Dunkelfeld gibt. Zudem sind bei einzelnen Delikten wie „Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung“ oder Fälschung beweiserheblicher Daten“ erhebliche Anstiege zu verzeichnen.
Verbraucher verzichten auf einige Online-Dienste
Schadprogramme auf Computern sind weiter auf dem Vormarsch. Nach Angaben des Bitkom wurden PCs von 40 Prozent aller befragten User mit schädlichen Programmen infiziert. Dabei wurden bei rund 19 Prozent Zugangsdaten zu Internetdiensten ausgespäht. Illegale Mails wurden von 16 Prozent aller Computer versendet. Doch auch von Geschäftspartnern wird betrogen: 14 Prozent der Internetnutzer gaben an, bei einer Internetauktion oder beim Online-Shopping betrogen worden zu sein. Aufgrund der steigenden Gefahren im Netz verzichten viele Verbraucher nach Angaben des Bitkom auf die Nutzung bestimmter Dienste im Netz. Sie verzichten auf Online-Banking oder den Mailversand wichtiger Dokumente.
Quelle:
BKA.de