Aktuell erhalten einige Telekom-Schreiben, in denen sie aufgefordert werden, sich für einen neuen Tarif zu entscheiden. Die Verbraucherzentrale Sachsen hat nachgeforscht, da die Hintergründe der Briefe, in denen sogar mit einer Anschlusskündigung gedroht wird, im Dunkeln bleiben.
Verbraucher sollen sich für neuen Tarif entscheiden
Die Deutsche Telekom plant, alle Festnetzanschlüsse auf IP-Technik umzustellen. Mittels der sogenannten Voice-over-IP- Technologie werden die Daten über das Internetprotokoll übertragen, es wird kein eigenes Frequenzband mehr für die Sprachtelefonate reserviert. Die Festnetzleitung des Nutzers wird mit einem Splitter in einen Telefon- und einen Internetanschluss getrennt.
Momentan telefonieren viele Kunden noch über einen klassischen Anschluss, der die ISDN-Technologie nutzt. Berichten zufolge hat die Telekom nun die Kunden informiert, bei denen in der nächsten Zeit eine Vertragsverlängerung ansteht. Da die Festnetzanschlüsse in der alten Form nicht mehr angeboten werden, werden die Verbraucher aufgefordert, sich für eine neue Tarifvariante zu entscheiden.
Umstellung der Anschlüsse bis 2016
Bereits im März hatte Telekom-Chef Niek Jan van Damme angesichts der Computermesse Cebit betont, eine Umstellung der Anschlüsse würde spätestens bis 2016 erfolgen. Dabei gäbe es keine Alternativen, die Umstellung sei aus Kostengründen zwingend erforderlich. Van Damme erläuterte, die Telekom werden notfalls auch Anschlüsse kündigen, wenn der Verbraucher nicht mit einem Wechsel der Anschlussart einverstanden sei. Für Kunden, die nur einen Festnetzanschluss haben, muss das Bonner Unternehmen weiterhin den klassischen Anschluss zur Verfügung stellen.
Stellt das Bonner Unternehmen die Anschlüsse um, muss kein eigenes Telefonnetz mehr bereitgestellt werden, die Kunden nutzen die bestehenden DSL-Leitungen zum Telefonieren und Surfen. Die Verbraucherzentrale sieht die Umstellung jedoch kritisch. In einer Pressemitteilung betonen die Experten, dass dann durchaus mit kurzfristigen Ausfällen der Telefonleitungen zu rechnen sei, ähnlich wie Nutzer es bereits bei Internetanschlüssen erleben.