Im UMTS-Netz soll es erhebliche Sicherheitslücken geben. Die „Süddeutsche Zeitung“ und der „WDR“ führten Recherchen durch, bei denen es IT-Experten gelang, das als sicher geltende Netz zu knacken.
Netzbetreiber reagieren umgehend
Damit könnten den Medien zufolge nicht nur Telefonate abgehört werden, sondern auch SMS und E-Mails ausgespäht werden. Nach den Berichten reagierten die Netzbetreiber und teilten am gestrigen Donnerstagabend mit, die Sicherheitslücken seien bereits geschlossen worden. Auch Telefónica leitete entsprechende Maßnahmen ein.
Netzbetreiber reagieren umgehend
Die „Tagesschau“ berichtet, der schleswig-holsteinische Datenschützer Thilo Weichert spreche von einer „riesigen Gefahr“, von der besonders Bankkunden betroffen sind, die sich beim Online-Banking die Transaktionsnummer per SMS auf ihr Handy oder Smartphone schicken lassen. Weichert kritisierte die Netzbetreiber, die „unverantwortlich“ mit dem Telefongeheimnis umgingen.
Die IT-Experten zeigten in einem Gebäude in der Nähe des Deutschen Bundestages, dass die Angriffe möglich sind und hackten die SMS-Kommunikation eines Bundestagsabgeordneten.
Lukrativer Angriffspunkt für Cyber-Kriminelle
Um auf die Kommunikation der fremden Geräte zuzugreifen nutzten die Experten eine Sicherheitslücke im SS7-Protokoll. Normalerweise haben Dritte keinen Zugriff auf dieses Protokoll, die Fachleute bestätigen jedoch, dass einige „zwielichtige“ Anbieter die Zugänge gegen die Bezahlung weitergeben. Eigentlich nutzen Netzbetreiber das SS7-Protokoll, um den weltweiten Austausch in den Mobilfunknetzen zu gewährleisten. Die „Süddeutsche“ berichtet, inzwischen hätten weltweit hunderte von Firmen die Möglichkeit auf diesen Standard zuzugreifen. Auch wenn die Lücke inzwischen geschlossen wurde, besteht das weltweite Branchenproblem Berichten zufolge weiterhin.
Kriminelle, die über den Zugang verfügen, können so Gespräche oder Nachrichten Dritter abfangen. Dabei können Handys, die sich im Umkreis von etwa einem Kilometer befinden, abgehört werden. Verschiedene Medien berichten, dass das Mobiltelefon von Angela Merkel ebenfalls auf diese Weise abgehört wurde.