Plänen der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament zufolge sollten Roaming-Gebühren ab 2015 abgeschafft werden. Auf einen gemeinsamen Termin konnten sich die Mitgliedsstaaten bisher jedoch nicht einigen.
Anbieter gegen Abschaffung der Roaming-Gebühren
Die Anbieter hatten bereits deutliche Bedenken gegen die Abschaffung der Roaming-Gebühren formuliert. Der Branchenverband Bitkom warnte vor steigenden Gebühren im Inland, wenn die Nutzung der Geräte im Ausland günstiger werden müsse. In einer Pressemitteilung aus dem vergangenen April ging der Bitkom davon aus, dass die Preissenkung für Auslandsnutzung das gesamte Preisgefüge ins Rutschen bringen würde.
Zum 1. Juli 2104 sind die Roaming-Gebühren gesunken: so darf eine SMS innerhalb Europas höchstens 7,1 Cent kosten, die Kosten für das Surfen im Ausland haben sich halbiert. Auf diese Vorgaben haben die Anbieter nach Ansicht von Verbraucherschützern bereits mit Reduzierung von Minuten- oder Datenpaketen reagiert.
Verbraucherschützer halten Kritik für abwegig
Der Europäische Verbraucherverband BEUC hält die Kritik der Provider für abwegig, da es sich bei den Einnahmen aus den Roaming-Gebühren nur um einen sehr kleinen Anteil am Umsatz handele. In einer Pressemitteilung heißt es, drei Viertel der Nutzer seien aus Angst vor zu hohen Kosten zögerlich bei der Handynutzung im Ausland. Hier sehen die europäischen Verbraucherschützer einen unerschlossenen Markt, in dem viele Chancen stecken. Die Angst der Betreiber vor dem Ende der Roaming-Kosten sind daher nach Ansicht des BEUC unbegründet. Spätestens bis Ende 2015 soll es eine einheitliche Regelung geben. Auf keinen Fall sollte es dabei zu steigenden nationalen Kosten kommen, so der BEUC.
Die zuständigen EU-Minister haben sich bisher nicht auf einen konkreten Termin verständig, sondern wollen Medienberichten zufolge innerhalb des nächsten Jahres zu einer gemeinsamen Haltung kommen.