Nach der Übernahme von Kabel-BW durch den Kabelanbieter Unitymedia hatten die Konkurrenten Deutsche Telekom und Netcologne gegen die Fusion geklagt. Die Unternehmen erzielten nun eine Einigung und die Wettbewerber zogen ihre Beschwerden zurück.
Telekom und Netcologne ziehen Beschwerde zurück
Das Bundeskartellamt hatte die Fusion der beiden Kabelanbieter Ende des Jahrs 2011 unter Auflagen genehmigt. Die Deutsche Telekom und Netcologne hatten Beschwerde gegen die Fusion eingelegt, das Oberlandesgericht Düsseldorf gab den Unternehmen recht. Danach hob das Gericht im Jahr 2013 die Entscheidung auf, damit hatte die Rückabwicklung der bereits vollzogenen Übernahme gedroht. Nun haben die Deutsche Telekom und Netcologne ihre Beschwerden aktuellen Meldungen zufolge zurückgezogen, das Verfahren ist daher gegenstandslos geworden.
Die Beteiligten erzielten einen Vergleich, bei dem der Unitymedia-Mutterkonzern Liberty eine nicht genannte Summe zahlte. Unter anderem berichtet „Focus online“, die vereinbarten Zahlungen seien so hoch, dass die „wettbewerbsrechtlichen Verzerrungen“ deutlich reduziert würden. Auch die Telekom betonte, der erzielte Vergleich entspreche den Bedenken gegen die Übernahme. Mit dem erzielten Betrag will die Telekom ihre Aktivitäten auf den Kabelmärkten intensivieren. Auch das Bundeskartellamt hat dem Vergleich bereits zugestimmt.
Unitymedia steigert Umsatz auf mehr als zwei Milliarden Euro
Mit mehr als sieben Millionen ist Unitymedia der größte Kabelanbieter in den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Im vergangenen Jahr konnte der Netzbetreiber seinen Umsatz auf mehr als zwei Milliarden Euro steigern. Insbesondere Haushalte, die Verträge mit schnellen Internetzugängen von 100 Mbit/s beauftragen, trugen deutlich zum Wachstum des Unternehmens bei. Berichten zufolge bevorzugen drei Viertel aller Neukunden die schnellen Zugänge. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet von Spekulationen Unitymedia wolle die zu Pro Sieben-Sat 1 gehörende Videoplattform Maxdome kaufen. Diese Berichte wurden bisher von den Parteien nicht kommentiert.