Die Bundesnetzagentur beginnt am 27. Mai 2015 mit der Frequenzversteigerung. Erstmals werden Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich versteigert. Mit Telefónica, der Deutschen Telekom und Vodafone wurden die drei großen Anbieter auf dem deutschen Markt für die Auktion zugelassen.
Starker Impuls für den Breitbandausbau erwartet
Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist Deutschland damit das erste europäische Land, dass Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich auch für die mobile Breitbandnutzung bereitstellt. Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann geht davon aus, dass von der Versteigerung ein starker Impuls für einen schnellen Ausbau des Breitbandnetzes ausgeht. Homann verspricht sich vor allem in ländlichen Regionen Erfolge.
Schnelles Internet für unterversorgte Regionen
Bisher werden die 700-Megahertz-Frequenzen für terrestrisches Fernsehen genutzt. Derzeit erfolgt hier eine Umstellung auf DVB-T2, so dass diese Frequenzen zur Nutzung freiwerden. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Anbieter mit Verwendung dieser Frequenzen auch bisher unterversorgte Gebiete mit schnellen Breitbandzugängen versorgen können. Für die Versorgung sind nur relativ wenig Funkstationen notwendig. Die Bundesbehörde will mit der Ausnutzung dieser Möglichkeit eine nahezu flächendeckende Breitbandversorgung erreichen. Es wird ein ähnlicher Ausbaustand wie bei der mobilen Sprachtelefonie angestrebt.
Alternativer Netzbetreiber klagt gegen Vergabeverfahren
Eine Entscheidung über die freiwerdenden Frequenzen hat die Bundesnetzagentur bereits im Januar 2015 getroffen. Dabei setzte die Bundesbehörde auch die Vergabe- und Auktionsregeln fest. Einem Bericht des Portals „Golem“ zufolge hat der alternative Netzbetreiber Liquid Broadband vor dem Kölner Verwaltungsgericht Klage gegen das Vergabeverfahren erhoben. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Verfahren Neueinsteigern auf dem Markt keine Chance biete und daher rechtswidrig sei.