Bis Ende 2018 sollen die Roaming-Gebühren innerhalb der EU offenbar abgeschafft werden. Das berichtet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf einen Gesetzesentwurf. Anfang der Woche sorgten Meldungen, dass die EU an den Gebühren für die Handynutzung im Ausland festhalten wollte, für Unmut.
Übergangsregelung geplant
Laut Handelsblatt sieht der Gesetzesentwurf die Abschaffung der Roaming-Gebühren bis Ende des Jahres 2018 vor. Ursprünglich hatte die Europäische Union geplant, die Gebühren bis Ende 2016 abzuschaffen. Nun gibt es einen lettischen Entwurf, der für die Übergangszeit ein roamingfreies Kontingent sichert: 40 Telefon-Minuten, 40 SMS und 80 Megabyte sollen Handynutzer jährlich für die Nutzung im Ausland erhalten. Gehen die beanspruchten Dienste über diese Grenzen hinaus, werden Gebühren berechnet.
Bisher gültige Obergrenzen
Um die Kosten für die Auslandsnutzung zu begrenzen, gibt es bereits seit dem 1. Juli 2104 bestimmte Obergrenzen. So darf ein ausgehender Anruf maximal 0,19 Euro pro Minute kosten, ein eingehender Anruf 0,05 Euro pro Minute, und eine SMS 0,06 Euro. Der Empfang einer SMS muss kostenlos möglich sein. Datendienste sind auf 0,20 Euro pro Megabyte begrenzt. Zu den genannten Kosten kommt jeweils die Mehrwertsteuer. Zudem sieht die EU-Verordnung vor, dass Handynutzer während ihres Auslandsaufenthalts unabhängig von ihrem gültigen Mobilfunkvertrag auf einen alternativen Anbieter setzen können.
Vorsicht auf Kreuzfahrtschiffen
Vorsicht ist nach Angaben des Europäischen Verbraucherzentrum Deutschlands bei Kreuzfahrten geboten: Auf See bieten zum Teil besondere Schiffsnetzbetreiber ihre Dienste über Satellit an. Dabei können für eine Gesprächsminute manchmal bis zu 10 Euro berechnet werden. Nutzer sollten sich daher dringend im Vorfeld über die entstehenden Kosten informieren.