In Mainz ist Ende der vergangenen Woche die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen zu Ende gegangen. Insgesamt ersteigerten die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Frequenzen für 5,1 Milliarden Euro.
Flächendeckender Netzausbau erwartet

Präsident Jochen Homann
© Bundesnetzagentur 2014
Die Bundesnetzagentur listet alle ersteigerten Frequenzen und die jeweiligen Zuschlagspreise auf. Die Auktion lief über insgesamt drei Wochen. Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann betonte, dass es den Unternehmen nun möglich sein sollte, zügig mit Investitionen in einen flächendeckenden Netzausbau zu beginnen. Vodafone investierte mit einem Anteil von 2,1 Milliarden Euro am meisten. Die Telekom gab rund 1,8 Millionen Euro aus, bei Telefónica waren es 1,2 Milliarden Euro. Nach Auktionsende verfügen alle Anbieter zusammen mit den bisherigen Kontingenten über ähnliche Bedingungen.
Ländliche Regionen profitieren
Erstmalig in Europa wurden Frequenzen aus dem 700 Megahertz Bereich versteigert, die derzeit noch für den Rundfunk genutzt werden, in den nächsten Jahren jedoch freiwerden. Besonders ländliche Regionen sollen von dem Ausbau profitieren. Die versteigerten Frequenzen werden in den kommende Jahren sukzessive für die Mobilfunknutzung umgestellt. Das soll bis zum Jahr 2019 vollständig erreicht sein. Mit der Übernahme der Frequenzen mussten sich die Anbieter verpflichten, insgesamt 98 Prozent der Bevölkerung mit einem schnellen Netzzugang auszurüsten.
Bund will Erlöse in Glasfaserausbau stecken
Die Erlöse aus der Auktion kommen vorwiegend dem Bund zugute, der jedoch 1,33 Milliarden Euro an die Länder weitergeben muss. Das betrifft die Erlöse aus den Versteigerungen der 1.500 Megahertz-Frequenzen. Einem Bericht des „Tagesspiegel“ zufolge will der Bundesverkehrsminister die Erlöse des Bundes vor allem für den Glasfaserausbau verwenden. Das stieß bei Telefónica bereits auf Kritik, denn der spanische Konzern geht davon aus, dass damit besonders die Deutsche Telekom bevorteilt würde, die im Gegensatz zur Konkurrenz weiterhin auf das Festnetz setzt.