Der Bund will 2,7 Milliarden Euro in den Breitbandausbau stecken. Ein entsprechendes Eckpunktepapier hat Bundesverkehrsminister Dobrindt am gestrigen Donnerstag bei einem Treffen der „Netzallianz Digitales Deutschland“ vorgelegt. Die FAZ berichtet, Ziel sei es, die weißen Flecken von der Landkarte verschwinden zu lassen. Die Landkreise kritisieren die Pläne als zu kurzfristig und bevorzugen Glasfaserausbau.
50 Mbit/s für alle
Den Vorstellungen des Bundesverkehrsministers nach sollen die Deutschen im Jahr 2018 über Internetanschlüsse mit mindestes 50 Mbit/s verfügen. Damit dieses ehrgeizige Ziel realisiert werden kann, fördert der Bund den Ausbau mit 2,7 Milliarden Euro. Die FAZ berichtet, allein aus der Auktion für die freigewordenen Frequenzen stünden 1,33 Milliarden Euro zur Verfügung. Zudem stehen im Bundeshaushalt bis zum Jahr 2018 weitere 1,4 Milliarden Euro für den flächendeckenden Breitbandausbau bereit. Insbesondere die Kommunen und Landkreise sollen die Mittelvergabe überwachen und Ausbauprojekte initiieren.
Landkreise bevorzugen Glasfaser
Der Branchenverband Bitkom begrüßt in einer Pressemitteilung die Bereitstellung der Mittel. Gleichzeitig weisen die Experten darauf hin, dass eine zügige Mittelvergabe entscheidend sei. Das hohe Tempo, das man mit der Frequenzauktion aufgenommen habe, müsse jetzt beibehalten werden. Einem Bericht des Portals „Golem“ zufolge befürchten die Landkreise, das die Pläne des Bundesverkehrsministeriums in die falsche Richtung gingen. Der Ausbau solle nicht nur bis 2018 forciert werden, indem durch Vectroing Kupferleitungen aufbereitet würden, sondern es müsse ein langfristiger Ausbau mit Glasfaser erfolgen. Auch wenn die Kosten zunächst höher seien, könnten nur diese Netze langfristig den hohen Bedarf decken, betonte der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages Hans-Günther Henneke gegenüber der FAZ.