DOCSIS 3.1 funktioniert. Das hat nun ein TV Kabelnetzbetreiber bewiesen. Endkunden können dadurch eine Leitung mit einer Datenrate von 1 GBit/s nutzen. Bis Ende 2016 möchte man den Rollout in den Massenmarkt hinter sich gebracht haben.

Multimediadose für Kabelinternet
Der amerikanische Kabelnetzbetreiber Comcast hat die ersten Endkunden über die Freischaltung befähigt, mit dem neuen Protokoll zu surfen. Die Testpersonen wohnen in Philadelphia. Hierbei handelt es sich um die erste DOCSIS 3.1 Installation, die weltweit betrieben wird. Dies ließ Tony Werner verkünden, der seinerseits Vice President bei Comcast ist. Weiterhin erklärte er, dass man nun einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht hat. Das Gigabit Breitband kommt über eine Kombination aus Glasfaser und Koaxial Kabel beim Endkunden an, der sich in einem privaten Wohnhaus befindet. Mit einem Softwareupgrade des Routers, einem neuen Modem und einer Hand voll guter Ingenieure realisierte man die Umsetzung des DOCSIS 3.1 Standards.
Bis zum Ende des Jahres 2016 wird DOCSIS 3.1 in weiteren Teilen der USA verfügbar sein. Der große Vorteil liegt darin, keine Umbauarbeiten durchführen zu müssen. Man verwendet einfach weiter die vorhandenen Kabel. Weitere Testkunden warten bereits in Pennsylvania, Northern California und Atlanta.
Die neue Technik arbeitet einwandfrei
Zwar liegt noch eine Menge Arbeit vor dem Comcast Team, doch die ersten Tests haben bewiesen, dass DOCSIS 3.1 einwandfrei funktioniert, sogar in der gegenwärtigen Konfiguration des Netzwerkes, fügt Werner noch hinzu.
In der Zukunft soll DOCSIS 3.1 sogar 10 GBit/s erzielen. Durch den neuen Standard werden extrem hohe Durchsatzraten sowohl im Downstream, als auch im Upstream erzielt. Die HFC Struktur bleibt dabei völlig erhalten. Der LDPC Fehlerschutz (Low Density Parity Check) soll in Kombination mit der OFDM Modulation sehr leistungsfähig sein und sogar 4096QAM Konstellationen möglich machen.
DOCSIS 3.1 selbst arbeitet mit Bandbreiten von 192 MHz im Download, sowie 96 MHz im Upload. Wenn es nötig ist, kann hier aber nachskaliert werden. So beträgt die maximale Obergrenze nun 1794 MHz im Downstream, während der Upstream auf einen Spielraum von 5 bis 204 MHz zurückgreifen kann. Genau Angaben zum Preis gibt es keine. Ein 2 GBit/s Zugang von Comcast kostet ca. 300 Dollar im Monat. Er basiert auf einer Glasfaser Verbindung. Derzeit besteht eine 8wöchige Wartezeit, sowie eine Gebühr für die Erstellung des Anschlusses in Höhe von 500 Dollar.