Noch bis zum 30. Juni dieses Jahres sind die Engelte für den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung TAL festgeschrieben. Während die Deutsche Telekom bei der Bundesnetzagentur als zuständige Behörde bereits eine Anhebung der Entgelte um rund 10 Prozent beantragt hat, setzt der Branchenverband BREKO auf einen eigenen Vorschlag, der auf EU-Vorgaben basiert.
Berechnungsvorschlag auf EU-Basis geplant
In einer Pressemitteilung erläutert der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V., kurz BREKO sein Vorhaben. Demnach will der führende deutsche Glasfaserverband einen eigenen Vorschlag erarbeiten, der auf einer von der EU empfohlenen Berechnungsmethode basieren soll. Die EU-Mitgliedsstaaten sind laut BREKO erst ab 2017 verpflichtet, die Berechnungsvorgaben zu beachten, können diese aber bereits heute anwenden. Der flächendeckende Glasfaserausbau soll mit einem effizienten Modell beschleunigt werden um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Nach Angaben des BREKO werden derzeit für die Anmietung der TAL an einem Hauptverteiler 10,19 Euro monatlich fällig. Für die Anmietung an einem Kabelverzweiger verlangt die Telekom 6,79 Euro. Alle Netzbetreiber müssen diese Beträge als Infrastrukturinhaber an die Deutsche Telekom bezahlen. Das Bonner Unternehmen hat bereits eine Erhöhung der Kosten auf 11,20 Euro beziehungsweise 7,51 Euro beantragt.
Ein flächendeckendes Glasfasernetz als Ziel
BREKO-Geschäftsführer Dr- Stephan Albers betont, der Verein wolle gemeinsam mit der Bundesnetzagentur einen Entwurf erarbeiten, der einen möglichst schnellen und flächendeckenden Glasfaserausbau forciere. Durch eine neue Berechnungsmethode könnten Anreize für einen Glasfaserausbau geschaffen werden. Wenn es nach den Vorstellungen der EU geht, soll der Übergang von einem Kupfer- in ein Glasfasernetz möglichst reibungslos verlaufen. Auf dieser Basis wurde eine Berechnungsmethodik entwickelt, die sich auch der BREKO zu eigen machen will. Laut Albers ist ein günstiges Entgelt für einen Kabelverzweiger nur eine der vielen Bausteine auf dem Weg zu einem flächendeckenden Glasfasernetz. Die richtigen Weichen müssten aber seiner Ansicht nach bereits jetzt gestellt werden.