Abends sind die Kabelnetze arg belastet und die Datenraten der Nutzer verringern sich drastisch. Das Portal „Golem“ hat nachgeforscht, was die Netzbetreiber gegen schwindende Kapazitäten unternehmen.
Viele Hauhalte hängen am gleichen Node

Unitymedia-Techniker; Bild: Unitymedia
Eine Breitbandmessung der Bundesnetzagentur im März zeigte, dass die Bandbreiten vor allem abends, wenn zahlreiche Haushalte das Internet nutzen im Vergleich zum Rest des Tages deutlich abfallen. Viele Haushalte teilen sich die Kapazitäten im Kabelnetz – das heißt: Nutzen viele Kunden gleichzeitig das Netz, sinken die Bandbreiten. Verantwortlich dafür sind Nodes und Cluster, die für die Verteilung an die einzelnen Haushalte sorgen. Laut „Golem.de“ haben Kabelkunden zwar zu bestimmten Zeiten unter sinkenden Kapazitäten zu leiden, verfügen aber im Vergleich zu DSL-Nutzern dennoch über deutlich höhere Bandbreiten, wie ein Test der Zeitschrift „Computerbild“ ergab.
Unitymedia investiert konsequent ins Glasfasernetz
Insbesondere Unitymedia überzeugt mit guten Ergebnissen. Auf die Nachfrage von „Golem“ teilte der Netzbetreiber mit, dass bereits seit Jahren ein Viertel des Umsatzes in die Netze investiert werden. Kunden in bisher unterversorgten Gebieten profitieren von Glasfaserkabeln, die direkt bis an zum Gebäude verlegt werden. Darüber hinaus passt Unitymedia seine Netzsegmente laufend an die Kundennachfrage an und erhöht im bereits bestehenden Netz den Glasfaseranteil, was für mehr Geschwindigkeit sorgt.
Vodafone und Tele Columbus überwachen engmaschig
Kabelnetzbetreiber Vodafone teilt auf die Anfrage des Portals mit, dass die von der Bundesnetzagentur und der „Computerbild“ vorgenommenen Messungen nicht korrekt seien und das gesamte Vodafone-Netz mit einer „guten Performance“ überzeuge. Sobald die Kundenanzahl an einem Node ansteige, würde das Unternehmen vorausschauend planen und neue Glasfaserkabel verlegen. Auch Tele Columbus zeigt sich von den abendlichen Kapazitätsschwankungen nicht betroffen und betont, die gesamte Netzstruktur sei ohnehin auf eine kleinteilige Struktur ausgelegt. Dazu komme eine engmaschige Überwachung der Netze. Sobald der Traffic in einem bestimmten Bereich ansteige, würde das Unternehmen Maßnahmen zur Steigerung der Bandbreiten einleiten.
Abschießend betont „Golem“, dass die großen Betreiber keine genauen Angaben über die Anzahl der Haushalte, die über einen Node versorgt werden, gemacht habe. Lediglich Unitymedia habe sich bei der Beantwortung der Fragen recht offen gezeigt.