Beim Netzausbau will die neue Bundesregierung nur noch auf Glasfaser setzen. Dem Vectoring erteilt der künftige Chef des Kanzleramts Helge Braun eine Absage. Der Bundesverband für Breitbandkommunikation begrüßt die Entscheidung.
Bis zu zwölf Milliarden Fördermittel für den Ausbau

Glasfaserkabel
In einem Interview mit dem ZDF betont Braun, die neue Regierung wolle nur noch Glasfaser fördern. Berichten zufolge sollen bis zu zwölf Milliarden Ausbau in den Ausbau fließen. Das Vectoring, bei dem die Leitung bis in die Gebäude weiterhin aus Kupfer besteht, soll laut Braun nicht mehr gefördert werden. Um schnelle Bandbreiten zu erreichen und in Deutschland Gigabit-Geschwindigkeiten zu bieten, ist Glasfaser die einzig mögliche Technologie. Im Gegensatz zum leistungsstarken Glasfaserkabel bieten Kupferkabel, die mit der Vectoring-Technologie ausgestattet werden, deutlich mehr Leistung. Nach Angaben Brauns werden Regionen, in denen noch keine Bandbreite von 50 Mbit/s erreicht werden, beim Ausbau bevorzugt. Hier soll direkt auf den Glasfaserausbau gesetzt werden. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht vor, Deutschland innerhalb der nächsten sieben Jahre bis 2025 mit einem flächendeckenden Netz auszustatten, das Gigabit-Geschwindigkeiten ermöglicht.
BREKO zufrieden mit der Ankündigung
Der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. BREKO zeigt sich in einer Pressemitteilung mit der Ankündigung des Kanzleramtschefs zufrieden und begrüßt die Entscheidung. Der Verband hat Übergangslösungen stets abgelehnt und den Glasfaserausbau bevorzugt. Gleichzeitig betont BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers, der Markt dürfe nicht mit Fördermitteln überschwemmt werden. Dadurch könne seiner Ansicht nach der Wettbewerb gebremst werden, was für den Ausbau eher hinderlich wäre.