Ein flächendeckender Ausbau mit schnellen Gigabit-Netzen hält die Bauindustrie bis 2025 für nicht realisierbar. Geringe Kapazitäten und fehlende Fachkräfte verzögern nach Ansicht des Rohrleitungsbauverbandes den Ausbau.
Keine Fachkräfte für aufwendige Planungen
Einem Bericht des Portals „Golem“ zufolge geht der Vizepräsident des Rohrleitungsbauverbandes Andreas Burger davon aus, dass das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel bis zum Jahr 2025 nicht erreicht werden kann. Burger sieht das Problem nicht bei fehlendem Investitionskapital sondern vor allem bei den Kapazitäten der Baufirmen. Derzeit fehlen Fachkräfte, um die aufwendige Planung und die Genehmigungsverfahren bei einem Glasfaserausbau durchzuführen. Vor allem umfangreiche Vorgaben in den Ausschreibungen machen die Realisierung kompliziert. Darüber hinaus ist die Anzahl der Beschäftigten im Baugewerbe in den letzten Jahren stark gesunken. Viele Bauunternehmen haben Ihre Auftragsplanung bereits bis Ende 2019 abgeschlossen.
Nicht nur die Bauindustrie sieht den Breitbandausbau bis 2025 kritisch. Bereits im letzten Jahr hatte der Branchenverband Bitkom hochgerechnet, wie lange die flächendeckende Versorgung mit schnellen Bandbreiten dauern wird. Die Experten gingen davon aus, dass die Baufirmen jährlich bis zu 70.000 Kilometer Glasfaser verlegen können. Demnach würde der flächendeckende Ausbau bis zu 20 Jahre dauern.
Flächendeckende digitale Infrastruktur bis 2025
Der Koalitionsvertrag sieht einen flächendeckende digitale Infrastruktur vor. Dazu soll in der aktuellen Legislaturperiode vor allem der Glasfaserausbau vorangetrieben werden. Die Anschlüsse sollen dabei möglichst bis an die Gebäude gelegt werden. Insbesondere in bisher stark unterversorgten Regionen soll der Ausbau konsequent vorangetrieben werden.Neben dem Breitbandausbau will die Bundesregierung auch den Ausbau des 5G-Mobilfunkstandards weiter vorantreiben. Auf dem Land soll es künftig keine Funklöcher mehr geben.