Die Deutsche Telekom und United Internet wollen den Glasfaserausbau gemeinsam vorantreiben. United-Internet-Chef Ralph Donnermuth und Telekom-CEO Timotheus Höttges signalisierten ihre Bereitschaft zur Kooperation. Details wie die Kostenverteilung müssen noch geklärt werden.
Kostenaufteilung nach Marktanteilen
Donnermuth äußerte sich positiv zum Angebot der Telekom, den Glasfaserausbau gemeinsam zu stemmen und mehr als fünf Millionen Haushalte an das Breitbandnetz anzuschließen. Einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge gab es bereits Gespräche zwischen den beiden Unternehmen. Während Höttges die entstehenden Kosten zwischen den beteiligten Partnern teilen will, sprach United-Internet-Chef Donnermuth sich für ein Joint-Venture aus, bei dem sich United Internet mit 75 Prozent an den Kosten beteiligt. Im Hinblick auf die derzeitigen Marktanteile der Anbieter betrachtet Donnermuth diesen Vorschlag als fair und will die Kosten in diesem Verhältnis entsprechend aufteilen. Aktuell ist die Telekom mit einem Anteil von 42 Prozent auf dem deutschen Markt präsent, während United Internet über und 14 Prozent Marktanteil verfügt.
Kräftebündelung im Verbraucherinteresse
In einer Pressemitteilung betont Donnermuth, die Bündelung der Kräfte sei im Interesse der deutschen Haushalte. Nur gemeinsam könnten die Unternehmen einen flächendeckenden Glasfaserausbau realisieren. Zudem erläutert Donnermuth, sein Unternehmen wolle bei der anstehenden Versteigerung der 5G-Mobilfunknetze mitbieten um ein eigenes Netz aufzubauen. Der United-Internet-CEO kündigte an, das Unternehmen wolle ein leistungsstarkes 5G-Netz aufbauen und so zum vierten Netzbetreiber avancieren. Telekom-Chef Höttges hatte kritisiert, dass der Konkurrent bisher weder Glasfasernetze verlegt noch Funkmasten aufgestellt hätte, um eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. United Internet betreibt kein eigenes Mobilfunknetz sondern mietet Kapazitäten bei der Telekom, Vodafone und Telefonica.