Die Deutsche Telekom setzt beim Glasfaserausbau auf die Unterstützung künstlicher Intelligenz. Eine neue Software-Technologie soll die Verlegung der Breitband-Anschlüsse effizient planen. Im Sommer ist ein Pilotprojekt im Rhein-Sieg-Kreis gestartet.
Längere Strecken sind manchmal wirtschaftlicher
Als erster europäischer Netzbetreiber will die Deutsche Telekom mit einer neuen softwarebasierten Technologie die Strecken der Glasfasekabel planen. Einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge ist es aus wirtschaftlicher Sicht oftmals sinnvoller, eine längere Kabelstrecke zu verlegen. Mit der Software werden daher Umgebungdaten gesammelt und ausgewertet. Dabei werden beispielsweise der jeweilige Straßenbelag ebenso wie Bäume oder andere Hindernisse berücksichtigt. Unter Umständen ist es an einigen Stellen deutlich aufwändiger die Kabel zu verlegen, so dass sich ein Umweg durchaus lohnt.
Pilotprojekt in Bornheim gestartet
Die Telekom startet dazu eine Pilotphase in Bornheim im Rhein-Sieg-Kreis in der Nähe von Bonn. Hier war im Sommer ein entsprechend ausgerüstetes Messfahrzeug unterwegs. Mit Unterstützung des Fraunhofer Instituts für Physikalische Messtechnik IPM wird die riesige Datenmenge ausgewertet. Müssten die Daten allein durch Menschen überprüft werden, würde das einen enormen Aufwand bedeuten, da alle Werte einzeln überprüft werden müssten. Das Programm wertet Hindernisse und Objekte aus und entwickelt aus den Daten und der bereits vorhandenen Infrastruktur eine optimale Verlegungsroute.
Telekom betreibt längstes europäisches Glasfasernetz
Eigenen Angaben zufolge investiert die Deutsche Telekom jährlich etwa fünf Milliarden Euro in den Breitbandausbau. Mit einer Streckenlänge von 460.000 Kilometern betreibt die Telekom damit das längste europäische Streckennetz. Durch den voranschreitenden Ausbau wird das Netz im Jahr 2018 auf mehr als 500.000 Kilometer anwachsen.