In der aktuell laufenden 5G-Frequenzauktion stehen die Gebote derzeit bei 5,4 Milliarden Euro. Kritiker sehen die Investitionskraft der beteiligten Unternehmen durch die hohen Summen geschwächt und befürchten negative Folgen für die Verbraucher.

Hohe Frequenzkosten lähmen Investitionen
Einem Bericht der „Tagesschau“ zufolge bemängeln Vertreter der FDP, der Grünen und der Gewerkschaft ver.di die hohen Gebote. So forderte der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP Reinhard Houben, der Staat solle für die Frequenzblöcke nur wenig Geld verlangen und dafür aber die Vergabe an schärfere Auflagen knüpfen. Durch die hohen Kosten der Frequenzen hätten die Konzerne kaum Möglichkeiten, umfassend zu investieren. Zudem kritisiert Houben die geltenden Ausbaupflichten, die sich an den Haushalten und nicht an der Fläche orientieren. Durch dieses Verfahren würden sich immer wieder Funklöcher ergeben und die tatsächliche Versorgung liegt nur bei 80 bis 90 Prozent der Haushalte.
Auch der Vize-Fraktionschef der Grünen Oliver Krischer äußert sich angesichts der hohen Gebote kritisch. Er geht davon aus, dass die hohen Ausgaben den 5G– und LTE-Ausbau lähmen. Krischer fordert, mit den Erlösen den Ausbau im ländlichen Raum zu fördern und nicht wie geplant das Breitbandfestnetz.
Gewerkschaft fürchtet Stellenabbau
Die Gewerkschaft ver.di befürchtet, durch die hohen Ausgaben für die Frequenzen könnten die Unternehmen gezwungen sein, Fremdkapital aufzunehmen oder Investoren zu beteiligen. In diesen Fällen sei eine schnelle Rendite gefragt, was zu einem Stellenabbau in der Branche führen könnte um Kosten zu reduzieren.