Im Zug der geplanten Übernahme Unitymedias hat Vodafone der EU-Kommission ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Unter anderem will das Unternehmen sein Kabelnetz bundesweit für Telefónica Deutschland öffnen sofern die Übernahme genehmigt wird.
Maßnahmen beleben den Wettbewerb
Einer Pressemitteilung Vodafones zufolge werden die vorgeschlagenen Maßnahmen den Wettbewerb auf dem deutschen Markt deutlich beleben. Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter betont, das Unternehmen werde nach dem Zusammenschluss mit Unitymedia der erste bundesweite Infrastruktur-Wettbewerber der Deutschen Telekom sein. Verbraucher würden seiner Ansicht nach von den veränderten Bedingungen profitieren. Ein Kabel-Großhandelsvertrag mit Telefónica sieht vor, dass Telefónica Zugang zum Kabelnetz erhält, das Bandbreiten von bis zu 300 Mbit/s bietet. Damit soll das Angebot Telefónicas gestärkt werden. Telefónica verpflichtet sich, während der Vertragslaufzeit Kabelprodukte Vodafones zu verkaufen.
Veränderte Bedingungen für TV-Sender
Darüber hinaus will Vodafone Bewegung auf den TV-Markt bringen: Durch die Partnerschaft mit Telefónica sollen die TV-Verbreitung und die Distributionswege für die Sender gestärkt werden. Laut Vodafone könnten die Sender die Kunden ohne die Einschaltung Vodafones oder der TV-Plattform erreichen. In diesem Zusammenhang verpflichtet Vodafone sich, die Netzzugänge für die Sender so zu gestalten, dass stets ausreichende Kapazitäten vorhanden sind. Eine Einschränkung der Inhalte soll nicht erfolgen. Damit können die Sender unabhängiger als im Kabelnetz von Vodafone agieren.
Die EU wird nach Ansicht Vodafones bis Juli 2019 eine Entscheidung über die Übernahme Unitymedias und die vorgelegten Maßnahmen treffen.